Frauen-Power

Drei extrem erfolgreiche, kreative Frauen über ihren Business-Style, Job-Weisheiten und Ratschläge, die sie jungen Frauen auf der Schwelle ins Arbeitsleben geben würden

Anläßlich des Weltfrauentags sind wir eine Partnerschaft mit der einflussreichen Mode- und Lifestylesite Coveteur eingegangen, um drei kreative Power-Frauen zu interviewen, die wissen, wie man aus seiner Leidenschaft eine Karriere macht. Weiter unten lesen Sie ihre Tipps, wie man das macht und gleichzeitig beneidenswert stylish dabei aussehen kann.

ZOË BUCKMAN

Multidisziplinäre Künstlerin, die mit Skulpturen, Installationen und Fotografie arbeitet

Einer der besten Modetipps, den sie je erhielt: „Eine meiner engsten Freundinnen ist eine großartige Kostümdesignerin. Sie sagte mir, ich solle lieber Geld dafür ausgeben, meine existierende Kleidung nachzuschneidern, anstatt neue zu kaufen. Jetzt achte ich immer darauf, dass meine Kleidung gut passt – das hat einen großen Unterschied gemacht.“

Wie man aus Rückschlägen berufliche Vorteile zieht: „Ich habe vor Kurzem ein poetisches Essay für eine große Publikation geschrieben und es gefiel ihnen nicht. Letztendlich schrieb ich etwas Traditionelleres für die Publikation, stickte jedoch Textstücke aus dem ersten Text – der von sexueller und häuslicher Gewalt handelte – auf Vintage-Spültücher. Diese Stücke prägen meine neue Serie und werden ebenfalls Teil meiner nächsten Einzelausstellung sein.“

Welchen Style-Tipp sie einer jungen Frau auf der Schwelle ins Arbeitsleben geben würde: „Es ruht ein großer Druck auf Frauen, die ein bestimmtes Auftreten haben sollten – sozial, beruflich, privat. Dieser Druck kann überwältigend sein und die „Regeln“ sind oft widersprüchlich. Kleiden Sie sich so, wie Sie sich fühlen.“

SAMANTHA WASSER

Gründerin der Restaurants by CHLOE und DEZ in New York und Los Angeles

Über ihren Vorstoß ins Restaurantgeschäft: „Ein Kind, das in New York City aufwächst, kann seine Zeit in der Regel nicht in einem schönen Garten hinter dem Haus verbringen. Den größten Teil meiner Freizeit habe ich also mit Freunden und Familie in Restaurants zugebracht. Nach dem College arbeitete ich drei Jahre lang im Bereich Celebrity Endorsement und fühlte mich kreativ gesehen unerfüllt. Die Fähigkeit wunderschöne Bereiche und einzigartige Marken zu entwerfen, die mich und meine Freunde ansprachen, bewirkte schließlich einen Sinneswandel in mir. Mit meinen 25 Jahren wusste ich, dass ich auf die Stimme in meinem Kopf hören musste, ansonsten würde ich es für immer bereuen.“

Über das perfekte Business-Outfit: „Ich versuche, mich in Sachen Mode an keine Philosophien oder Regeln zu halten. Ich mag es, mich gemäß meiner Stimmung zu kleiden. Ich schrecke auch nicht davor zurück, Accessoires, Muster oder Farben zu mixen. Es zählt nur das, was dir ein gutes Gefühl vermittelt, und nicht das, von dem die Leute sagen, dass es dir ein gutes Gefühl vermitteln sollte.“

Über die harten Lektionen: „Die erste harte Lektion, die man lernen muss, ist, dass man es nicht jedem recht machen kann. Als eines der ersten veganen Restaurants wurden wir zur Zielscheibe für Kritiker. Als by CHLOE eröffnete, erhielten wir Massen von positiven Rezensionen, doch selbstverständlich gab es auch nicht so gutes Feedback. Jede einzelne Rezension zu lesen, machte mich wahnsinnig und stresste mein gesamtes Umfeld. Ich merkte schnell, dass ich die negativen Meldungen herausfiltern musste.“

BEC ADAMS

Gründerin des Frauen-Musikkollektivs Les Filles

Gründerin des Frauen-Musikkollektivs Les Filles: „Ich hatte keine Vorstellung davon, wie schwer es werden würde, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Mein erstes Jahr in New York verbrachte ich damit, an Türen zu klopfen, damit die Leute aus der Musik-Community mich hineinließen. Ich wusste nicht, dass das Frausein von Nachteil war beim Versuch, all die Jobs zu bekommen, die meinen männlichen Kollegen nur so zuflogen. Ich muss immer noch tief Luft holen und lächeln, wenn ich darüber nachdenke, wie ich dieses Problem umgehen konnte und heute in einer viel größeren und kreativeren Funktion in der Musikbranche tätig bin.“

Über ihre ganz persönliche Stilphilosophie: „Was du siehst, bekommst du auch. Wenn es nach mir ginge, würde ich ständig in einem Seidenunterrock oder mit hoch geschnittenen Mom-Jeans herumlaufen. Was Schuhe angeht, braucht man schon viel Glück, mich in etwas anderem als schwarzen Chelsea Boots, schwarzen Loafern oder High-Top-Sneakern zu erwischen. Wenn man es mit Unternehmen zu tun hat, muss ein Blazer oder eine Anzughose her.“

Modetipps, die sie jungen Frauen geben würde: „Kleiden Sie sich nicht für den Job, kleiden Sie sich für sich selbst und dafür, wie Sie sich in dem Job fühlen wollen. In der heutigen Arbeitswelt geht es darum, seine eigene Leidenschaft zu finden, damit es sich nicht mehr wie Arbeit anfühlt. Warum also auf eine Art kleiden, in der Sie nicht Sie selbst sind, obwohl Sie doch versuchen, sich selbst zu finden?“

  • Mit freundlicher Genehmigung von Coveteur