Der Insider-Reiseratgeber für Ojai

Nathan Turner wuchs auf der Ranch seiner Familie im Napa Valley auf, und erlebte das rustikale kalifornische Kunsthandwerk und die Landwirtschaft der Region von klein an. Er tauschte diese idyllischen ersten Jahre gegen eine florierende Karriere als Designer und Koch ein, und hat diese beiden Erfahrungen vor kurzem in einem Buch festgehalten: Nathan Turner’s I Love California: Design and Entertaining the West Coast Way. Dieser Tage verbringt Turner seine Zeit teils in L.A., wo er einen nach ihm benannten Showroom für luxuriöse Textilien und Innenausstattungen betreibt, und teils in Ojai, einer kleinen Oase ein paar Stunden nördlich der Metropole, die für ihre heißen Quellen und vermeintlichen elektromagnetischen Energien bekannt ist. Mystik beiseite – Ojai ist umgeben von Bergen und Meer und strotzt vor natürlicher Schönheit, die den Ort gleichermaßen perfekt zum Wohnen als auch für den Tourismus macht, ähnlich jenen idyllischen Städten aus Turners Jugend. „Was mich ursprünglich nach Ojai zog, ist, dass es eine altmodische kalifornische Stadt ist“, sagt Turner. „Ich bin in einer ländlichen Familie aufgewachsen, und Ojai ist den Kleinstädten [in Napa] ähnlich, an die ich mich erinnern kann. Es ist dieser kalifornische Charme der alten Schule, der mich hierher zog.“ Hier, in seinen eigenen Worten, nimmt uns Turner mit auf eine Tour durch seine Lieblingsorte in Ojai.

Summer Camp ist ein wirklich toller Shop, der nette Kleinigkeiten und Wohnaccessoires anbietet. Außerdem kann man dort Bilder rahmen lassen, ich habe alle Bilder dort rahmen lassen. Der Laden befindet sich in einer ehemaligen Tankstelle, gleich am Ortseingang. Sie haben ausgefallene Sachen im Hippie- und Boho-Stil, sehr typisch für Ojai. Und es gibt auch ein zweites Geschäft, das gerade eröffnet wurde. Es heißt Plant Base, da gibt es nur Pflanzen und solche Sachen. Eines meiner Lieblingsstücke, das ich besitze, ist eine Aufnahme des Fotografen Harry Benson. Seine Tochter ist eine meiner besten Freundinnen und hat sie mir geschenkt. Sie zeigt Dolly Parton im Jahr 1971. Man kann es tatsächlich nachschlagen. Es ist ein Schwarz-Weiß-Foto, und sie lehnt sich an diesen viktorianischen Spiegel und trägt Lippenstift auf. Einfach irre. Ich habe es zu Summer Camp gebracht und für unser Haus hier in einem rustikaleren Flair neu rahmen lassen.

Zum Mittagessen gehen wir immer zu Farmer and the Cook. Es gibt dort auch einen kleinen Markt, wo ich manchmal auch Obst und Gemüse kaufe. Der Besitzer hat ebenfalls eine sehr interessante Geschichte. Ich glaube, er wuchs in Texas auf und studierte in Harvard. Und lange Rede, kurzer Sinn: Er hat jetzt einen Bauernhof und verkauft dort seine eigenen Lebensmittel und die Bioprodukte anderer Leute. Zudem hat er auch ein kleines Restaurant. Auch das erinnert mich sehr an meine Kindheit in Nordkalifornien. Die Stimmung ist sehr Hippie, Boho, Bio, gesund und bodenständig.

Rund um Ojai, im Umkreis von ca. 40 Kilometern gibt es sagenhafte Obst- und Gemüsestände und kleine Höfe. Ich esse kein Fleisch, aber es gibt auch kleine Rinderfarmen, die ihr Vieh ökologisch halten und mit Gras füttern. Und 20 Minuten weiter gibt es Meeresfrüchte, frisch aus dem Ozean. Die Saison für Zitrusfrüchte ist gerade zu Ende gegangen, und man konnte buchstäblich jede Straße in Ojai entlang fahren und Stände mit selbst geernteten Mandarinen, Ojai-Pixies, Grapefruits und Orangen entdecken. Außerdem gibt es Upper Ojai – das Tal zwischen der kleinen Stadt Santa Paula – wo sich viele tolle kleine Bauernhöfe wie die Topa Vista Farm befinden. Im Sommer hole ich mir Aprikosen auf der Topa Vista Farm.