Schwarz ist Trumpf
Schwarze Schuhe oder braune Schuhe? Die jahrelange Suche eines Mannes nach der AntwortDiese alte Moderegel sagt Ihnen bestimmt etwas: Kombinieren Sie niemals Schwarz und Blau.
Ehrlich? Ich war noch nie ein Fan von Moderegeln und von dieser ganz bestimmt nicht. Tatsächlich zählen meine Denimjeans von Ralph Lauren zu meinen täglichen Outfits. Und was die Schuhe angeht, trage ich immer schwarze dazu.
Bei der Freizeitmode für Herren kann man wohl sagen, dass Braun die bevorzugte Schuhfarbe ist, und zwar in allen erdenklichen Nuancen – vom hellen Braun eines Wüstenstiefels bis hin zum dunklen Braun eines Cordovan-Loafers. Kein Wunder: Die Farbtöne passen wunderbar zum Blau einer Jeans oder zum gedeckten Sandbraun einer Chinohose. Unabhängig von Form und Zweck jedoch verkörpern braune Schuhe meiner Meinung nach stets einen eher rustikalen und traditionellen Stil. Braun ist eine Farbe, die einen Kontext suggeriert – ob man das nun mag oder nicht. Und obwohl ich Looks mit Chino und Tweed oder die robuste Americana-Ästhetik schätze, war Braun noch nie wirklich meine Farbe.
Steven McQueen (oben) am Set von Kanonenboot am Yangtse-Kiang trägt Jeans und schwarze Schuhe; Sean Connery zeigt, wie ein handgefertigter Anzugschuh zu dunklem Denim wirkt; James Baldwin präsentiert sich ganz monochrom; und JFK trägt nonchalant schwarze Loafer ohne Socken
Das ist vielleicht auch der Grund dafür, dass sich in meiner Garderobe fast ausschließlich schwarze Schuhe finden. Schwarze Schuhe haben etwas Eleganteres, Kraftvolleres, Feineres, sind eher städtisch als ländlich. Ich spreche hier von den Schuhen von Motorradfahrern in schwarzen Leder-Outfits mit Bikerstiefeln, von Börsenmaklern in Nadelstreifen und glänzend schwarzen Anzugschuhen und, wie auf dem Foto oben zu sehen, von Steve McQueen am Set von Kanonenboot am Yangtse-Kiang in Blue Jeans und glänzend schwarzen Oxfords. Schwarze Schuhe können formell und auf Hochglanz poliert sein, klobig und robust oder auch lässig und leger.
Ein typisches Beispiel: Auch wenn die Farbpalette in meinem Schuhschrank begrenzt ist, heißt das nicht, dass meine Schuhe alle gleich sind. Ich habe elegante Slipper aus schwarzem Samt, Loafer mit Quasten aus schwarzem Cordovan-Leder, Wüstenstiefel aus schwarzem Wildleder, Cowboy-Stiefel aus schwarzem Kalbsleder und unzählige weitere Paare in meiner Sammlung. Und dann gibt es da noch meine ziemlich abgenutzten schwarzen Springerstiefel, die ich trotz allen anderen Modellen in neun von zehn Fällen trage. Die dunkle Farbe eines jeden Paars meiner Schuhe ist so vielseitig, dass eine Frage wie „Passen diese Schuhe zum Outfit?“ ganz und gar irrelevant erscheint. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass schwarze Schuhe so gut wie zu jedem erdenklichen Look passen – etwas, das sich über ihre braunen Pendants nicht sagen lässt.
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Würde ich also allen meine fanatische Veranlagung zum Sammeln monochromer Schuhe empfehlen? Natürlich nicht. Die Modewelt ist groß und vielfältig und das zu wählen, in dem man sich am Besten fühlt, ist das Schönste daran. Für mich mag das eine Grundausstattung mit schwarzen Schuhen bedeuten – egal, was ich trage. Gutes Gespür für persönlichen Stil sollte jedoch immer Raum für Neues lassen. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich mir im vergangenen Jahr tatsächlich mein erstes Paar braune Schuhe zugelegt habe: Ich bin jetzt stolzer Besitzer von kastanienbraunen Bikerstiefeln mit Profilsohle. Sie gefallen mir von Tag zu Tag mehr. Mir fällt auf, dass sie meinen eingetragenen Blue Jeans ein wenig mehr Wärme verleihen oder ein komplett dunkles Outfit durch etwas Kontrast aufwerten. Gleichzeitig gibt mir das Wissen, einen ganzen Schrank mit schwarzen Schuhen in der Hinterhand zu haben, ein Gefühl von Sicherheit.
