Viel Gereist

Bei der Konzeption seiner Kollektionen hat Ralph Lauren oft eine weibliche Heldenfigur vor Augen. Für Februar 2017 ließ er sich von der Vision der modernen Nomadin inspirieren – einer Frau mit scharfem Blick und stilübergreifendem, exquisitem Geschmack, die als Globetrotterin Wüste und Meer bereist und von unterwegs besondere Gegenstände mitbringt, von denen jedes einzelne seine eigene Abenteuergeschichte erzählt. Die handwerkliche Kunstfertigkeit, die erforderlich ist, um diese Stücke herzustellen, erzählt auch noch eine andere Geschichte – die von Ralph Laurens Liebe zum Handwerk und zu den Traditionen, die für wahren Luxus unerlässlich sind.

Diese Leidenschaft wird in der gesamten Februarkollektion 2017 von Collection sichtbar, am deutlichsten aber beim Schmuck und den Lederwaren, die der Kollektion ihre Textur und Romantik verleihen. Bei der Fertigung der Jacke Brennan sind italienische Handwerkskünstler beispielsweise 24 Stunden mit dem Zuschneiden und Einweben von Ziegenlederstreifen beschäftigt, die anschließend gefärbt und für einen weicheren Fall vorgewaschen werden. Durch die Kombination unterschiedlicher Lederstreifen erhält die Jacke ihre dynamische Struktur während die ungeraden, unversäuberten Kanten für einen natürlichen Franseneffekt sorgen. Die Herstellung der Weste Tracy nimmt sogar noch mehr Zeit in Anspruch: Bis zu 48 Stunden sind nötig, um das miteinander verflochtene Gewebe aus Leder und Wildleder zu schaffen. In leichtes italienisches Lammleder werden mit einer Maschine schmale Schlitze geschnitten, in die Kunsthandwerker dann schmale Streifen aus Wildleder einflechten. Das Ergebnis – inspiriert von den rustikalen Texturen und dem lockeren Gewebe von Sackleinen oder einem Fischernetz – ist nicht nur komplex, sondern auch leicht.

Und zuhause in New York City wird die dreireihige Halskette mit derselben Sorgfalt mit etwa einem Dutzend handverlesener Seeigelschalen aus dem Atlantik gefertigt. Die unverkennbare Form der einzelnen Schalen wird mit einer individuell gefertigten Form eingefangen und durch von Hand angebrachte Ätzungen weiter hervorgehoben. New York ist eine immer wiederkehrende Inspirationsquelle für Ralph Lauren; daher verwundert es nicht, dass seine Lieblingsohrringe dieser Saison auch dort hergestellt wurden. Die geätzten Creolen werden auf einer Seite mit einer Goldbeschichtung versehen, die mit ihrem nur Millimeter starken Profil sehr kompliziert herzustellen ist. Mit einem Durchmesser von 8,3 cm sind sie aber markante geometrische Accessoires, die die geradlinigen Looks dieser Saison hervorragend ergänzen. Die Ätzungen und die Patina jedes einzelnen Paares runden die Optik ab und werden in Handarbeit von einem versierten Kunsthandwerker gefertigt – sie sind so einzigartig, wie die viel gereiste Frau, die sie eines Tages ihrer Schmucksammlung hinzufügen wird.