Der Entertainment-Guide für den Sommer

Expertentipps für die Ausrichtung der ultimativen Sommerparty

Bei Festen im Sommer sollte das Ambiente dem Wetter entsprechen und so leicht, herzlich und entspannt sein wie eine Sommerbrise. „Es ist Sommer, da sollten Sie sich nicht allzu ernst nehmen“, sagt Bronson van Wyck, erfolgreicher Event-Planer aus New York, dessen Unternehmen Hochzeiten in intimer Atmosphäre, große Wohltätigkeitsgalas und jede andere Art von Event ausrichtet. „Machen Sie die Dinge nicht zu kompliziert.“

Ein weiser Rat. Aber wie allgemein bekannt, bedarf gerade das Mühelose einer besonderen Bemühung. Damit Sie Ihre Energien auf das wirklich Wichtige richten können – wie Ihre Gäste und deren Wohlbefinden –, haben wir Experten in den Bereichen Speisen, Design und Organisation gebeten, uns ihre Geheimnisse für die ultimative Sommer-Soirée zu verraten.

Die Vorbereitung

Das Wichtigste zuerst: Es ist Sommer. Heißen Sie das warme Wetter willkommen. „Bringen Sie Innenräume nach draußen“, empfiehlt der Innendesigner und Entertainment-Experte Nathan Turner. „Scheuen Sie sich auch nicht davor, den Esstisch und andere Möbel für den Abend ins Freie zu stellen. Ihre Gäste sollten sich so wohl wie möglich fühlen – fast so, als befänden sie sich drinnen.“

So hält es Lady Fiona Herbert, die achte Countess of Carnarvon – ansässig im Highclere Castle, dem Schauplatz der Fernsehserie Downton Abbey. Der Umschlag ihres neuen, unterhaltsamen Buchs zeigt einen Tisch, der auf der gepflegten Rasenfläche des Anwesens fein gedeckt ist. Während ihre Ahnentafel eher steife Förmlichkeit vermuten lässt, besteht die Gräfin auf einem gesunden Mix aus Organisation und Improvisation. Sie versendet zwar vorab keine vollständige Gästeliste, verwendet aber Platzkärtchen, denn „sie machen alles einfacher und mindern die Unruhe der Gäste angesichts der Frage, neben wem sie wohl sitzen werden“.

Platzkarten helfen auch, Kontakte herzustellen. „Manche sitzen neben jemandem, den sie seit Jahren kennen, während andere das Vergnügen haben, neue Freundschaften zu schließen. Oder Sie bringen Gäste nach gemeinsamen Interessen zusammen – setzen Sie zwei nebeneinander, von denen Sie wissen, dass sie vieles gemeinsam haben.“

Sie beginnt Partys auch gerne mit Snacks und einem „Champagner-Cocktail. Denn so können die Gäste eintreffen, wann es ihnen möglich ist, und müssen sich nicht sorgen, zu spät zum Dinner zu kommen“.
                            <em>Die Pracht im Garten von Highclere Castle</em>
Die Pracht im Garten von Highclere Castle

Die Party

Es ist gut, sich ein Bild davon zu machen, wie die Party vonstattengehen wird. Einen unflexiblen und engen Zeitrahmen zu setzen, das passt einfach nicht zum Sommer. „Lassen Sie Spielraum“, empfiehlt Darcy Miller, Autorin des Ratgebers für Party-Planung Celebrate Everything! „Zu viel Organisation setzt Ihre Gäste unter Druck – zu wenig davon erzeugt leere Pausen.“

Der Profitipp: Engagieren Sie einen Sänger oder Musiker, und sei es nur für ein Lied. „Eine einmalige Performance bringt die Gäste einander wirklich näher“, verrät Lisle Richards, Gastronom aus New York und neben Eric Marx Co-Inhaber des Restaurants „Kola House“ im Szeneviertel „Meatpacking District“. „Sie wird zu einer gemeinsamen Erfahrung – und zu etwas, worüber die Menschen sprechen.“ Lady Carnarvon bestätigt: „Ich bitte manchmal einen jungen Pianisten vom Royal College of Music um einen musikalischen Beitrag.“

Unabhängig davon ob Sie noch weitere Unterhaltung in Ihr Event einbauen oder nicht, „vergessen Sie niemals, warum Sie zusammengekommen sind und was oder wen Sie miteinander feiern“, rät Darcy Miller. Erheben Sie Ihr Glas etwa eine Stunde nach Eröffnung, wenn auch jene anwesend sind, die aus Prinzip gerne immer etwas später eintreffen, und alle bereits einen Drink in der Hand halten. „Das sorgt für Partystimmung“. „Und vergessen Sie nicht“, fügt Lady Carnarvon hinzu, „selbst die lockerste aller Partys bedarf etwas Betreuung“. „Als Gastgeber sollten Sie Menschen zusammenbringen und Gespräche anregen.“

Die Details

Die Details sind essenziell – aber sie gehören auch zu den Dingen, in denen sich Gastgeber verlieren können. Möchten Sie den Stress während der Party mindern? Dann richten Sie doch ein Büffet her, an dem sich Ihre Gäste selbst bedienen können. Ob es Cocktails, Tacos oder Party-Hütchen sind, ein Tisch, an dem die Gäste ihr Essen oder ihre Drinks selbst zusammenstellen können, macht alles etwas entspannter. „Außerdem ist ein Büffet auch sehr dekorativ“, zeigt Darcy Miller auf. „Es ist farbenfroh und hat alles, was Ihre Gäste benötigen, um die Party nach ihren Wünschen in vollen Zügen genießen zu können.“

Eine andere Tradition der alten Schule, die Sie ausprobieren können, sind klassische Sommerfilme. „Projizieren Sie Kinofilme an die Garagenwand oder auf ein Laken über einer Wäscheleine,“ empfiehlt Bronson van Wyck. „Das ist eine ungezwungene und einfache Art, nostalgische Momente im Sommer ganz neu zu erleben und die Menschen zusammenzubringen.“

Oder Sie greifen auf klassische Spiele zurück, die zwar altmodisch sein mögen, aber letztendlich nie aus der Mode kommen. „Ich spiele mit den Gästen gerne Scharaden oder Quiz“, erzählt Lady Carnarvon.

In Bezug auf das Tischdekor sollte alles „sehr schön aussehen, aber nicht zu perfekt. Ich arrangiere gerne Blumensträuße (mit Narzissen oder Hyazinthen) auf verschiedenen Ebenen und stelle lange und kurze Kerzen dazu“, ergänzt sie. „Es sollte reichlich aussehen – aber platzieren Sie das Dekor nicht so hoch, dass die Gäste ihren Gegenüber nicht mehr sehen können.“

Und nicht zuletzt ist auch die Beleuchtung ein wichtiger Aspekt. Für eine Sommerparty im Freien ist sie genauso wichtig wie für ein gemütliches Abendessen im tiefsten Winter. „Der schlimmste Party-Killer ist, wenn das Sicherheitslicht an der Garage des Gastgebers den Gästen brutal ins Gesicht strahlt“, bemerkt Bronson van Wyck. „Entfernen Sie intensive Lichtquellen und tauchen Sie alles in weiches Licht. Neben Zitronengras-Kerzen sind auch Petroleumfackeln und Windlichter eine gute und gemütliche Wahl. So können alle Anwesenden genauestens sehen, was für eine großartige Party hier im Gange ist.
Stephen Milioti lebt in New York und hat bereits Artikel in der New York Times, dem New York Magazine, Elle, Fortune, The New York Observer, Departures, und Salon über Design, Architektur, Mode, Kunst und Reisen veröffentlicht.
  • Mit freundlicher Genehmigung von Björn Wallander
  • Mit freundlicher Genehmigung von David Griffen Photography
  • Mit freundlicher Genehmigung der Ralph Lauren Corporation