48 Stunden inMarrakech

Noch nie gab es einen besseren Zeitpunkt, die exotische und glamouröse Kulturhauptstadt Marokkos zu besuchen. Hier sind einige Tipps, wo man am besten essen, wohnen und auf Entdeckungstour gehen kann.
In Marrakesch trifft man auf eine Mischung aus Exotik und Glamour, die man sonst in keiner anderen Stadt der Welt findet. Zahlreiche Künstler, Filmemacher und Politiker – einschließlich Winston Churchill – ließen sich von der historischen marokkanischen Metropole verführen. Ihre palastähnlichen Riads, die wohltuenden Spas, ihre himmlischen Gärten und der Jemaa el-Fna Markt, der zum UNESCO-Kulturerbe erklärt wurde, sind wahrhaft unwiderstehlich. Die angenehme Mischung aus Betriebsamkeit und Muße verleiht der roten Stadt einen beständigen Zauber. Und nun zieht es mehr und mehr zeitgenössische Künstler und Kunstgewerbler in die Stadt, die die Kulturlandschaft neu beleben. Mit einer Vielzahl von Möglichkeiten, Ihre Sinne zu verwöhnen, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, sich dem exotischen Luxus, den Marrakesch zu bieten hat, hinzugeben. In diesem Leitfaden stellen wir Ihnen den ultimativen Zweitagesausflug in die rote Stadt vor.

TAG 1

 Das warme Ambiente von Kamal Laftimis Terrasse des épices bildet einen herrlichen Kontrast zum satten Grün seines Restaurants Le Jardin
Das warme Ambiente von Kamal Laftimis Terrasse des épices bildet einen herrlichen Kontrast zum satten Grün seines Restaurants Le Jardin

10:00 Uhr


Bekämpfen Sie den Jetlag mit einem entspannenden Spaziergang durch den Jardin Majorelle. Der französische Künstler Jacques Majorelle verbrachte an die 40 Jahre damit, diesen Garten zu vervollkommnen, ca. von 1923 bis zu seinem Tod. Er entwarf hier nicht nur einen wohlduftenden und dichtbewachsenen Garten, sondern auch ein architektonisches Vorzeigeprojekt, denn man findet hier alles, vom maurischen Stil bis hin zu Art déco. Lassen Sie sich keinesfalls den ikonischen, in strahlendem Blau gestrichenen Brunnen entgehen, der nach dem Künstler benannt ist. Von hier geht es weiter zu einer umfassenden Sammlung kultureller Paraphernalien im Berber Museum, wo Sie auch Gemälde von Majorelle bewundern können.

12:00 Uhr


Der Gastronom Kamal Laftimi machte sich mit Terrasse des Epices (wo Hamish Bowles, Moderedakteur bei Vogue gerne speist, wenn er sich in der Stadt aufhält) einen Namen. Sie sollten jedoch Le Jardin, sein jüngstes Projekt, ausprobieren, das die perfekte Kulisse für ein gemütliches Mittagessen bietet. Im Innenhof können Sie umgeben von üppigen Palmen frischgekochte Harira und Gemüsesuppe genießen.

14:00 Uhr


Verlieren Sie sich im Labyrinth der Altstadt. Die zahlreichen Gässchen mit ihren ebenso zahlreichen Läden, Restaurants und Hotels haben etwas Manisches und Überwältigendes an sich und sind wohl Marrakeschs faszinierendste Sehenswürdigkeit. Unser Tipp? Gehen Sie schnurstracks zu Souk Cherifia, das zahlreiche heimische, bei uns unbekannte, Labels führt. Wenn Sie nach etwas Einzigartigem suchen, dann treffen Sie sich am besten mit Soufiane Zarib im Kulchi. (Aber vergessen Sie nicht, Vor Ihrer Reise einen Termin bei ihm auszumachen.) Dieser Riad wurde zur Boutique umgewandelt und ist ein wichtiger Umschlagplatz für Teppichgroßhändler, denn Zarib, der schon seit seiner Jugend im marokkanischen Teppichhandel tätig ist, hat ein riesiges Netzwerk von Herstellern von Beni Ourain Teppichen. Er wirdden Teppich Ihrer Träume hervorzaubern, der ganz auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ach ja, und sollten Sie sich tatsächlich in der Medina verlaufen, dann werden die Kinder, die auf der Straße herumtollen, Sie bestimmt wieder in die richtige Richtung weisen. (Aber seien Sie gewarnt: Sie werden zum Dank ein kleines Trinkgeld erwarten.)
 Auf dem Markt von Jemaa el-Fna mit seiner Vielzahl an Imbissständen geht man am besten immer der Nase nach
Auf dem Markt von Jemaa el-Fna mit seiner Vielzahl an Imbissständen geht man am besten immer der Nase nach
Zahlreiche Künstler, Filmemacher und Politiker – einschließlich Winston Churchill – ließen sich von der unwiderstehlichen, historischen Metropole verführen.
 In Vanessa Bransons Boutique-Hotel in der Medina manifestiert sich ihr scharfes Auge fürs Künstlerische
In Vanessa Bransons Boutique-Hotel in der Medina manifestiert sich ihr scharfes Auge fürs Künstlerische

17:30 Uhr


Es ist Zeit zum Jemaa el-Fna zu gehen. In den frühen Abendstunden erweckt eine Flut von Bildern, Gerüchen und Geräuschen Marokkos berühmtesten Platz zum Leben. Hier gibt es nicht nur Imbissstände, sondern auch Schlangenbeschwörer und Affen. Gönnen Sie sich mit Paprika gewürzte Fleischspießchen oder mit Ei gefülltes Khobz-Brot. Und für Abenteuerlustige gibt es Schneckensuppe. Die Imbissstände auf diesem Marktplatz haben keine Namen, sondern sind nummeriert. Also, wenn Sie wissen möchten, wo Sie hier am besten essen, befolgen Sie die international geltende kulinarische Regel: Je länger die Warteschlange, umso besser ist das Essen.


19:30 Uhr


Vanessa Bransons El-Fenn, ein stilvolles Hotel mit 22 Zimmern inmitten der Medina, bietet die richtige Atmosphäre, um sich nach einem ereignisreichen Tag zu entspannen. Wenn Sie noch die Energie dazu haben, sollten Sie auf die Dachterrasse hinaufgehen, wo Sie in der Lounge einen Drink zu sich nehmen und den herrlichen Ausblick auf den Souk genießen können. Aber gehen Sie lieber früh zu Bett, denn am nächsten Morgen müssen Sie früh aus den Federn ...

TAG 2

 Gönnen Sie sich im berühmten Hotel La Mamounia die ultimative Hammam-Behandlung
Gönnen Sie sich im berühmten Hotel La Mamounia die ultimative Hammam-Behandlung

6:00 Uhr


Dieser frühmorgendliche Weckruf gibt Ihnen die Möglichkeit, die stillere Seite Marrakeschs zu erleben. Joggen Sie bei einem unvergesslichen Sonnenaufgang an den alten Stadtmauern aus orangerotem Lehm entlang, der Marrakesch seinen Spitznamen verliehen hat. (Und wenn Laufen nicht das Ihre ist, kann es natürlich auch ein Spaziergang sein). Beenden Sie Ihr Training mit einem Sprint durch die beinahe menschenleere Medina, wo die Ladenbesitzer sich gerade langsam auf den kommenden Tag vorbereiten. So ein Solo-Ausflug macht zwar Spaß, aber wenn Sie einen ortsansässigen Laufpartner haben, dann ist das umso besser. Jonathan von Kensington Tours zum Beispiel kennt die besten Plätze, an denen man eine Verschnaufpause einlegen kann: versteckte Innenhöfe, die kühlenden Schatten spenden, oder Dachterrassen, von denen aus man einen atemberaubenden Ausblick über die Altstadt und auch die neueren Stadtteile hat.

9:00 Uhr


Nach diesem morgendlichen Ausflug sollten Sie sich im berühmten Spa im Hotel La Mamounia verwöhnen lassen. Beim Hammam-Erlebnis geht es um eine entspannende Ganzkörperreinigung. Das Ritual besteht aus Wasserdampf, marokkanischer schwarzer Seife, Körperpeeling, einer Gesichtsmaske aus Tonerde und einer Massage, die jegliche Muskelschmerzen vertreiben wird.
 Foie Gras mit Feigenkonfitüre und frische Austern aus Oualidia sind zwei kulinarische Highlights dieses Restaurants, das zur französischen Kolonialzeit ein Postamt war
Foie Gras mit Feigenkonfitüre und frische Austern aus Oualidia sind zwei kulinarische Highlights dieses Restaurants, das zur französischen Kolonialzeit ein Postamt war

12:00 Uhr


Wie wär's mit einem Brunch in Gueliz, Marrakeschs trendigstem Stadtteil? In der Brasserie Le Grand Caféde la Poste, ganz im Art déco Stil, gilt das Motto „sehen und gesehen werden“. Beginnen Sie mit frischen Austern aus dem naheliegenden Oualidia und verkosten Sie hinterher Foie Gras mit Feigenkonfitüre, ein französisch-marokkanisches Gericht, das man unbedingt probieren sollte.

14:00 Uhr


Das Marrakech Museum for Photography and Visual Arts bekommt 2016 ein neues Zuhause: Menna Gardens, entworfen vom preisgekrönten britischen Architekten David Chipperfield. Aber sein derzeitiger Standort, der in Verfall geratene El Badi Palast, hat ebenfalls einen gewissen Charme. Dar Si Said ist ein weiteres absolutes Muss. Der opulente Palast wurde im 19. Jahrhundert errichtet und ist eine Hommage an die Kunstfertigkeit der Berber. Zu den Highlights gehören reich verzierte Türen sowie Küchenwerkzeuge, von denen manche 1000 Jahre nach Christi Geburt hergestellt wurden.

19:00 Uhr


Nehmen Sie Ihr Abendessen im Cafe Clock in Kasbah ein. Dieses Café ist bereits die zweite Niederlassung – das beliebte Original steht in Fez. An einem Sonntagabend können Sie hier bei Live-Jazz während des Sonnenuntergangs köstliches Huhn mit Couscous oder einen saftigen Kamelburger genießen. Jazz ist in Marokko sehr beliebt und die einheimische Version ist stark von Gnawa, einer traditionellen, spirituellen Musikrichtung beeinflusst.

ADRESS BOOK

UNTERKUNFT

Hotel: El-Fenn
Wo: Medina
Warum: Die individuell gestalteten Zimmer sowie Kunstwerke von renommierten zeitgenössischen Künstlern haben Vanessa Bransons Hotel zum begehrtesten der Stadt gemacht.
Hier erfahren Sie mehr: el-fenn.com

Hotel: Beldi Country Club
Wo: Cherifia
Warum: Dieses Öko-Hotel liegt etwas mehr als 6 km vom Stadtzentrum entfernt und ist ein botanisches Paradies, umgeben von prächtigen Rosengärten und Orangenhainen. Die 27 Zimmer sind alle im marokkanischen Stil eingerichtet.
Hier erfahren Sie mehr: beldicountryclub.com

Hotel: Fellah Hotel
Wo: Tassoultante
Warum: 14 km außerhalb der Stadt liegt dieses neu errichtete Hotel, das zahlreiche künstlerische Veranstaltungen anbietet und zudem auch das UNESCO-geschützte Dar Al-Ma’mûn Arts Center unterstützt. Außerdem gibt es hier auch vier Freischwimmbecken.
Hier erfahren Sie mehr: fellah-hotel.com

SEHEN UND ERLEBEN

Einkaufen: Kulchi
Wo: Medina
Warum: Die Beni Ourain Teppiche, die es hier zu kaufen gibt, werden genau auf Ihre Bedürfnisse hin zugeschnitten, aus natürlicher, ungefärbter Wolle hergestellt und stechen durch ihre markanten geometrischen Muster hervor.
Hier erfahren Sie mehr: kulchi.com

Sight: El Badi Palace
Wo: Mellah
Warum: Dieser jahrhundertealte Palast ist ein heruntergekommenes architektonisches Relikt, was den Besuch hier noch stimmungsvoller macht.
Hier erfahren Sie mehr: palais-el-badi.com

Hammam: The Spa at La Mamounia
Wo: Medina
Warum: Zusätzlich den Hammam-Behandlungen gibt es auch Gesichtsbehandlungen und Spezialprodukte von Shiseido.
Hier erfahren Sie mehr: mamounia.com

ESSEN UND TRINKEN

Restaurant: Le Jardin
Wo: Medina
Warum: Die tropischen Bäume im Innenhof bieten eine herrlich grüne Kulisse für ein leichtes Mittagessen in der Altstadt.
Hier erfahren Sie mehr: lejardin.ma

Restaurant: Cafe Clock
Wo: Kasbah
Warum: Diese Zweigstelle des Fez-Originals ist perfekt, wenn man sich einfache aber geschmackvolle Küche wünscht. Zudem gibt es hier auch interessante Kurse und Veranstaltungen zu besuchen.
Hier erfahren Sie mehr: cafeclock.com

Restaurant: Le Grand Café de la Poste
Wo: Gueliz
Warum: Zur französischen Kolonialzeit war es ein Postamt, doch heute ist es ein stilvolles Restaurant, das viele nicht nur wegen der hier angebotenen internationalen Gerichte besuchen, sondern auch, um dem Prinzip „sehen und gesehen werden“ zu folgen.
Hier erfahren Sie mehr: grandcafedelaposte-marrakech.com
CHADNER NAVARRO CADNER NAVARRO Artikel wurden unter anderem in Du Jour Hemispheres und Four Seasons Magazine veröffentlicht. Erst kürzlich hob er EIGHTY, aus der Taufe, ein vierteljährliches Magazin über Jersey City in New Jersey, wo er auch lebt.
  • © Corbis. All Rights Reserved.
  • Joanna Vestey
  • FOTO VON JOANNA VESTEY; MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON EL FENN
  • FOTO VON IAN CUMMING
  • MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON TERRASSE DES ÉPICES
  • MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON KULCHI
  • FOTO VON AMAR GROVER
  • FOTO VON DAVID LOFTUS; MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON EL FENN
  • MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON LA MAMOUNIA
  • MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON LE GRAND CAFÉ DE LA POSTE
  • MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON DJELLEBAR